Die Piratenpartei Deutschland nutzt seit 2012 WordPress als CMS für ihre zentrale Website. Im Wahlkampfjahr 2017 war es höchste Zeit, das alte, gewachsene und in die Jahre gekommene Theme durch etwas Neues zu ersetzen. So ist das Theme Pirate Rogue entstanden.
Im Wahlkampf 2017 erhielt die Website der Piratenpartei Deutschland ein neues Theme: Pirate Rogue (Abb. 1). Das geschah natürlich unter den besonderen Herausforderungen der Piraten: Mit einem Budget von ganzen 0 Euro, einem unerschöpflichen Schatz an Visionen und Meinungen von Teammitgliedern, sowie ganz konkreten Leitplanken bei verfügbarer Technik und Privacy-Anforderungen.
Die Sammlung der Anforderungen an Design, Inhalte und Funktionen für den Relaunch fand, wie für die Piraten üblich, nicht etwa im kleinen Team statt. Stattdessen konnte sich jeder mit eigenen Vorschlägen daran beteiligen. Hierzu wurden diese zunächst in öffentlich beschreibbaren Pads gesammelt (Abb. 2). Nach einer Weile sichtete man alle Vorschläge und fasste sie nach Themengebieten zusammen: Inhalte und deren Taxonomie, Design, Technik, Erfahrungen u. a. Mit diesen Grundlagen konnte das Projekt in einer kleineren Gruppe starten.
Am Anfang der Entwicklung stand die Frage im Vordergrund, ob man ein eigenes neues Theme baut, ein vorhandenes Theme mit einem Page Builder oder eigenen Anpassungsmöglichkeiten nutzt oder ob man ein vorhandenes Theme als Grundlage nimmt und dann ändert. Das Theme sollte nicht nur für die zentrale Website Anwendung finden, sondern allen Gliederungen der Partei und Interessierten offenstehen, unabhängig von dem jeweils vorhandenen oder nicht vorhandenen Know-how. Da davon auszugehen ist, dass das Theme in vielen Fällen von Ehrenamtlichen und Laien nebenher eingerichtet werden soll, durfte es die jeweiligen Administratoren nicht durch eine Fülle von Funktionen erschlagen. Ein zu großer Funktionsumfang und viele unterschiedliche Konfigurationsmöglichkeiten zur Darstellung hätten somit kontraproduktiv gewirkt. Grundsätzlich musste das Theme out of the box auf bereits bestehenden WordPress-Instanzen funktionieren, ohne dass umfangreiche Änderungen oder der Einsatz von Plug-ins notwendig werden.
Laut Statistik wird die Website derzeit zu 48,2 Prozent über Smartphones aufgerufen, soweit identifizierbar. 44,7 Prozent der Aufrufe stammen von Desktopgeräten. Die am meisten verwendeten Bildschirmauflösungen sind 360 x 640 (27,9 Prozent), 1 920 x 1 080 (11,9 Prozent), 375 x 667 (8,9 Prozent) und 1 366 x 768 (6,4 Prozent). Das Design musste somit nicht etwa nur Smartphones unterstützen, sondern gleichzeitig auch große Bildschirmauflösungen von modernen Monitoren, die Auflösungen über 1 366 Pixel anzeigen.
Dass das Theme auf technischer Ebene die wesentlichen Anforderungen der Barrierefreiheit erfüllen musste, war eine Selbstverständlichkeit. Schließlich fragen wir beim Kauf eines Autos auch nicht, ob es denn Bremsen habe. Zuallerletzt sollte es soweit möglich performant sein und Suchmaschinen durch eine sinnvolle Semantik und den Einsatz von strukturierten Daten via Schema.org unterstützen.