Die Studie „Software: Ein 910 Milliarden Euro Katalysator für die Wirtschaft in der Europäischen Union“, wurde kommissioniert von BSA | The Software Alliance und durchgeführt von The Economist Intelligence Unit, einer für Prognosen und Analysen zuständigen Tochter der britischen Economist Group. Im Fokus stand der wirtschaftliche Einfluss der Softwarebranche auf die Europäische Union, insbesondere auf die fünf größten EU-Mitgliedsstaaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien (noch), Spanien und Italien.
Software als Wirtschaftsfaktor
Das Ergebnis ist speziell im Hinblick auf die deutsche Wirtschaft beeindruckend: Software und die dazugehörige Industrie tragen 152,6 Milliarden Euro zur deutschen Wirtschaft und damit 5,2 Prozent zum deutschen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Die Studie berücksichtigt dabei sowohl direkte als auch indirekte Einflüsse.
Ebenso imposant sind die Zahlen für den deutschen Arbeitsmarkt: Die deutsche Softwarebranche fördert die Beschäftigung von 1.915.787 Arbeitnehmern, was 4,5 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland entspricht. Direkt beschäftigt in der Softwarebranche sind 644.557 Personen. Weitere 1.271.230 Arbeitsplätze können laut der Studie unter Berücksichtigung indirekter und abgeleiteter Auswirkungen ebenfalls der Softwareindustrie gutgeschrieben werden.
Im Bereich der unternehmensfinanzierten Forschungs- und Entwicklungsausgaben kommt die Softwarebranche auf einen Anteil von 5,2 Prozent. Im Jahr 2013 wurden beispielsweise knapp drei Milliarden Euro in F&E investiert.
Deutsche Softwarebranche zahlt überdurchschnittliche Gehälter
Besonders erfreulich für Arbeitnehmer dürfte die Studie in puncto Gehälter sein. Nicht nur ist das ermittelte Durchschnittsgehalt für Berufstätige in der deutschen Softwareindustrie höher als in den übrigen EU-Mitgliedsstaaten. Mit 54.310 Euro liegen die in Deutschland gezahlten Gehälter um 33 Prozent höher als das deutsche Durchschnittsgehalt für alle Berufsbranchen und doppelt so hoch wie die Durchschnittsgehälter im Dienstleistungssektor. Insgesamt werden in der deutschen Softwareindustrie jährlich rund 35 Milliarden Euro an Gehältern ausgezahlt.
Andere EU-Staaten
Auch in den anderen untersuchten EU-Mitgliedsstaaten setzt sich das positive Bild fort, denn durch die Digitale Transformation entstehende Arbeitsplätze beflügeln Volkswirtschaften und kommen damit der Erwerbsbevölkerung zugute – nicht zuletzt weil im Rahmen der Digitalisierung Software und Softwareentwickler stark gefragt sind.
Großbritannien kann das deutsche Ergebnis sogar noch toppen: Dort steuert die Softwarebranche insgesamt 160,2 Milliarden Euro zur Wirtschaft bei, das sind 7,1 Prozent des britischen BIP. Auch bei den geschaffenen Arbeitsplätzen rangiert Großbritannien vor Deutschland: Insgesamt 2.585.792 Arbeitsplätze und damit 8,4 Prozent aller Arbeitsplätze in Großbritannien gehen auf das Konto der Softwareindustrie.
Auf Platz 3 steht Frankreich, wo die Softwarebranche insgesamt 113,1 Milliarden Euro zur französischen Wirtschaft und damit 5,3 Prozent zum französischen BIP beiträgt. 1.198.304 Arbeitsplätze und damit 4,4 Prozent aller Arbeitsplätze in Frankreich sind der Softwareindustrie direkt und indirekt zuzuschreiben.
Europäische Union gesamt
Im Gesamtkontext der Europäischen Union trägt die Softwarebranche stolze 910 Milliarden Euro zur Wirtschaft bei. Das sind 7,4 Prozent des EU-BIPs. Mit 3,1 Millionen direkt der Softwareindustrie zuzuschreibenden Arbeitsplätzen – 1,4 Prozent der EU-Arbeitsplätze insgesamt – und insgesamt 11,6 Millionen Arbeitsplätzen (5,3 Prozent der EU-Jobs), wenn auch indirekt abgeleitete Auswirkungen berücksichtigt werden, zeigt sich sich die Softwarebranche als wichtiger Faktor auf dem europäischen Arbeitsmarkt.
Die Ergebnisse der Studie sind in verschiedenen Downloads erhältlich, als da wären:
- die komplette Studie für Deutschland
- das Factsheet für Deutschland
- die komplette Studie für die EU
- Übersicht aller verfügbaren Studien
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