Man kann nie früh genug mit dem Programmieren anfangen – das dachten sich wohl auch die Verantwortlichen bei Google. Aus diesem Grund wurde Project Bloks entwickelt, das Kinder so früh wie möglich an das Coden heranführen soll. Wie Google auf seinem Research-Blog erläutert, lernt man mithilfe von Project Bloks nicht nur einen Computer zu programmieren, sondern viel mehr: „they’re learning a new language for creative expression and are developing computational thinking: a skillset for solving problems of all kinds.“
Project Bloks – das steckt dahinter
Bereits seit drei Jahren arbeiten Google, die Stanford University und IDEO gemeinsam an der Entwicklung einer offenen Hardwareplattform, die für das Erstellen von „physical coding experiences“ genutzt werden soll. Kinder sollen ihre Programmierexperimente also vor allem auch anfassen und so besser verstehen können. Übrigens: Wie man Kinder noch ans Programmieren heranführen kann, erklären wir im Beitrag „So finden Kinder den Einstieg in die Programmierung„.
Im Prinzip besteht Project Bloks (wie der Name es vermuten lässt) aus kleinen Blöcken, die beliebig miteinander kombiniert werden können und so einfache Abfolge-Kombinationen ermöglichen. Project Bloks besteht aus drei Komponenten: Base Boards, Pucks und Brain Board. Sind diese verbunden, kreieren sie eine Reihe von Instruktionen, die über WiFi oder Bluetooth an verbundene Geräte weitergeleitet werden.

Die drei Kernkomponenten des Project-Bloks-Systems, Quelle: https://research.googleblog.com/2016/06/project-bloks-making-code-physical-for.html
Die Pucks machen das Projekt vielseitig: Sie können mit verschiedenen Anweisungen programmiert werden, zum Beispiel „Gehe nach links“ oder „Schalte an/aus“. Es gibt sie zudem in vielen verschiedenen bekannten Formen wie Schalter, Knöpfe und Wählscheiben. Pucks beinhalten keinerlei elektronische Teile – mit einem Blatt Papier und leitfähiger Tinte lassen sie sich ganz leicht selbst erstellen.
Base Boards lesen die Anweisungen eines Pucks über einen kapazitiven Sensor und agieren als Leitung des Kommandos zum Brain Board. Des Weiteren sind sie modular und können in Reihe sowie in verschiedenen Ausrichtungen verbunden werden. Jedes Base Board ist mit einem Vibrationsmotor und LEDs ausgestattet und kann zudem Audio-Feedback auslösen.
Das Brain Board ist die Prozesseinheit des Systems und basiert auf einem Raspberry Pi Zero. Es versorgt die anderen Boards mit Strom und enthält ein API, das Daten senden und empfangen kann. Darüber hinaus sendet das Brain Board die Instruktionen der Base Boards an jedes beliebige verbundene Gerät. Project Bloks kann also aus verschiedenen Materialien und Formen bestehen.
Programmieren für Kinder
Programmierneulinge müssen aber nicht das ganze System coden, diese Aufgabe übernimmt der Hersteller bzw. Entwickler. Die einzelnen Abfolgen sollen über die Hardware und die Einstellungen der Module erstellt werden. Zusätzlich stellt Google ein Reference Device namens Coding Kit zur Verfügung, das Kindern grundlegende Konzepte der Programmierung näher bringen soll. Ebenfalls wichtig für das Coden ist ein elementares mathematisches Verständnis – Pouya Kamali, CEO von S&S Media und promovierter Mathematiker, erklärt im Interview, welche Rolle Mathematik in der Programmierung spielen kann.
Google wendet sich mit Project Bloks aber nicht nur an Eltern und Schulen, sondern wohl auch an Spielzeughersteller. In Zukunft könnten diese auf Grundlage des Systems völlig neue Arten von Spielzeugen erschaffen, mit denen Kinder Lernen und Spaß vereinen können. Wann Project Bloks auf den Markt kommt, ist noch nicht bekannt.

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