Am vergangen Freitag wurde in den USA am Bezirksgericht San Jose, Kalifornien, eine Sammelklage gegen Apple eingereicht. Streitpunkt ist der automatisch aktivierte WLAN-Assistent unter iOS 9. Um Verbindungsunterbrechungen zu vermeiden, greift der Dienst bei schwachen WiFi-Verbindungen von selbst auf das mobile Datenvolumen von iPhone- und iPad-Usern zurück.
Mangelnde Informationen und automatische Aktivierung
Die Kläger werfen dem Konzern vor, die Kunden nicht ausreichend über den Funktionsumfang des neuen Features informiert zu haben. Bekannt gemacht wurde die Eigenschaft nicht von Apple, sondern durch eine Reihe von Tech-Artikeln. Die daraufhin nachgereichten Informationen auf der Webseite des Unternehmens kämen nicht nur zu spät, sondern seien auch nicht zufriedenstellend.
Knackpunkt ist hierbei die automatische Aktivierung des WLAN-Assistenten unter iOS 9. Die User müssen der Funktion weder zustimmen noch gibt es gesonderte Warnhinweise. Das führe zu einer massiven Belastung des mobilen Datenvolumens und bürde den Nutzern – ohne ihr Wissen – unerwartete Kosten auf.
Kosten von über fünf Millionen Dollar
Die Mehrkosten würden sich bereits auf mehr als fünf Millionen Dollar belaufen, auf denen die Betroffenen sitzen blieben. Die Sammelklage fordert daher Schadensersatzzahlungen von Apple. Als Grundlage dient das kalifornische Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, das der Konzern mittels irreführender Werbung und fahrlässigen Falschdarstellungen verletzt habe.
Auch für deutsche Nutzer ist der Ausgang des Gerichtsverfahrens interessant. Gerade in Deutschland, wo die Provider vergleichsweise kleine Datenvolumen-Pakete anbieten, könnte der neue WLAN-Assistent für erheblichen Ärger sorgen. Der Dienst kann zwar manuell ausgeschaltet werden – bei älteren Apple-Geräten steht die Funktion jedoch nicht zur Verfügung.
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