PWA – die bessere Web App?
Entwickler: Progressive Web Apps liegen im Trend. Was ist deiner Meinung nach das Spannende an PWAs?
Christian Liebel: Das Spannende daran ist, dass Progressive Web Apps ein komplett neues Anwendungsmodell mitbringen. Es ist von Google erdacht und relativ radikal. Denn das PWA-Modell bedeutet, dass all die Appstores im Grunde nicht mehr benötigt werden. Alles, was du als Webentwickler schon kannst, um eine gute Webapp zu erstellen, reicht völlig aus. Deine Web-App wird auf Knopfdruck zur auf dem Gerät installierten App. Das ist das Radikale und Interessante an PWAs.
Entwickler: Wie setzt man PWAs um und worauf muss man dabei achten?
Das Gute an Progressive Web Apps ist, dass sie hochgradig kompatibel sind.
Christian Liebel: Das Gute an Progressive Web Apps ist, dass sie, wie alle anderen Webschnittstellen, hochgradig kompatibel sind. Man kann eine einfache Website quasi zu einer Progressive Web App „hochstufen“. Aber man kann PWAS natürlich auch mit Angular, React oder einem anderen Framework seiner Wahl schreiben – was sicherlich sinnvoller ist.
Entwickler: Wie hoch schätzt du den Mehraufwand beim Erstellen einer Progressive Web App im Vergleich zu anderen Webanwendungen ein?
Christian Liebel: Im Prinzip ist das ein orthogonales Thema. Die klassische Webanwendung muss man trotzdem entwickeln. Daraus kann man dann eine Progressive Web App machen – quasi als Upgrade für die bestehende Web-App. Der Aufwand ist vergleichbar mit der Entwicklung einer Cross-Platform-fähigen Anwendung: Ich muss Responsive Webdesign berücksichtigen, ich muss daran denken, native Features des Geräts zu nutzen, etc. Da ändert sich also zunächst einmal nichts bezüglich des Aufwands. Dabei ist der Progressive-Web-App-Überbau vergleichsweise kostengünstig, vorausgesetzt, dass ich mich vorher an Grundsätze der Single-Page-App-Entwicklung gehalten habe.
PWAs selber entwickeln
Für eine ausführliche Einführung in das Thema „Progressive Web Apps“ empfehlen wir den Artikel Mit Electron von der PWA zur Desktopanwendung von Patrick Schnell.
JavaScript-Trends: Angular & Vue.js
Entwickler: Neben Progressive Web Apps ist dein Thema auf den JavaScript Days Angular. Welche neuen Entwicklungen stehen hier an?
Christian Liebel: In puncto Angular wird das Jahr 2018 sehr spannend! Wir werden das Component Dev Kit erhalten, mit dem man eigene Steuerelemente gut und sinnvoll entwickeln kann. Dann gibt es die sogenannten Angular Elements. Damit kann man seine Angular-Steuerelemente oder Teilbereiche einer Anwendung als Web Components nach außen geben, ohne den kompletten Überbau mitnehmen zu müssen.
Es gibt den neuen Renderer Ivy, der wie immer schneller, besser und schöner ist. Und was für die CLI-Nutzer möglicherweise interessant ist: Das neue ng-Update-Kommando, das mir die Projektabhängigkeiten aktualisiert. Das hat man tatsächlich in der CLI-Entwicklung vermisst. Ich bin dementsprechend sehr froh, dass das jetzt kommt.
Angular ist fast nur mit TypeScript sinnvoll zu entwickeln, während Vue.js einem die Wahl lässt.
Entwickler: Ein weiteres Framework, das momentan enormen Zulauf erlebt, ist Vue.js. Wo liegen die Unterschiede zwischen Vue.js und Angular?
Christian Liebel: Was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass beide anders sind. Es sind unterschiedliche Frameworks mit teilweise sehr verschiedenen Konzepten. Sinnbildlich wird das beispielsweise in der Wahl der Programmiersprache: Angular ist fast nur mit TypeScript sinnvoll zu entwickeln, während Vue.js einem die Wahl lässt. Genau das ist jedoch gleichzeitig auch das Problem, denn Vue.js lässt dir die Wahl. Gefühlt ist Angular immer ein wenig behüteter, dafür kann man sich vielleicht als Anfänger mehr an diesen bereits etablierten Konzepten orientieren und ausrichten.
Entwickler: Christian, vielen Dank für dieses Interview!

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