Faltbares Display, Kotlin und In-app Updates API: Google lädt zum Android Dev Summit
Vom 6. Bis zum 8. November veranstaltete Google in Mountain View den Android Dev Summit 2018 und tischte einige technische Spezialitäten auf. Doch wie bei jeder ordentlichen Veranstaltung, wurde das Buffet mit all seinen Leckereien erst durch eine Ansprache eröffnet. Diese erfolgte in Form einer Keynote, in der Dave Burke über die Gegenwart und die Zukunft der Android-Entwicklung sprach.
Zu den besonderen Highlights zählte unter anderem das faltbare Display, das Google schon bald offiziell mit seinem Betriebssystem unterstützen wird. Dabei soll der Wechsel zwischen gefalteter und ausgebreiteter Anzeige nahtlos sein. Derzeit ist das Ganze allerdings eher als reine Vorankündigung einzuordnen, da einzelne Details oder gar Code bislang noch nicht vorhanden sind. Die erste Testversion ist für das kommende Frühjahr geplant.
Updates
Doch natürlich hatte Google auf dem Android Dev Summit auch jenseits davon noch einige Updates parat. Android bietet nun Unterstützung für die neuen Versionen der Programmiersprache Kotlin. Und auch für Android Jetpack, Android Studio und Android App Bundels stehen Updates bereit. Die für Android-Nutzer wohl relevanteste Neuerung ist das In-App Updates API.
Zwei neue Möglichkeiten, um Apps zu aktualisieren
Mit dem In-App Updates API bietet das Unternehmen nun eigene Schnittstellen für In-App-Updates an. Dadurch können Entwickler zukünftig Einfluss auf die Updates der App-Anwender nehmen. Zwei Optionen stehen dabei zur Verfügung. Mit der ersten Variante können kritische Updates umgehend eingespielt werden. Nutzer müssen die App dann sofort aktualisieren, bevor die Nachricht verschwindet. Bei der zweiten Variante wird das Upgrade im Hintergrund heruntergeladen und ist für den Nutzer somit weniger störend.
Eine ausführliche Zusammenfassung des Android Dev Summit findet sich im offiziellen Blog von Android.
Customer-centric IoT-based Ecosystems
mit Prof. Wolfgang Henseler (SENSORY-MINDS GMBH)
Machine learning on the edge using TensorFlow Lite
mit Håkan Silfvernagel (Miles AS)
DevOps, MLOps, DataOps – Ops! I did it again. Betriebskonzepte in der Smart Factory
mit Peter Sorowka (Cybus GmbH)
Galaxy Launch Event: Infinity-Flex-Display
Zeitgleich und nur wenige Kilometer von Googles Android Dev Summit entfernt, nämlich in San Francisco, hat Samsung sein Galaxy Launch Event abgehalten. Und auch in Sachen faltbares Display, zieht Samsung mit Google fast gleich – fast.
Smartphone und Tablet in einem
Eine riesen Neuigkeit war die Enthüllung des faltbaren Displays, an dem das südkoreanische Unternehmen offensichtlich mit Hochdruck gearbeitet hat. Mit den Worten „The smartphone reimagined“, präsentierte Justin Denison, Chef der Marketingabteilung, nicht nur das neue Infinity-Flex-Display, sondern einen einsatzbereiten Foldable-Protoypen.
Angeblich wird das Gerät Galaxy X oder F heißen. Und da Samsungs Galaxy X bzw. F im Gegensatz zu Googles Android-Unterstützung als Prototyp existiert, gibt es dazu auch schon ein paar technische Details. Das faltbare Display soll im ausgebreiteten Zustand 7,3 Zoll groß sein und könne drei Anwendungen parallel öffnen. Passend zu seinen Foldables, präsentierte das Unternehmen die dazugehörige Benutzeroberfläche namens One UI.
Der eilige Geist: Schneller als das Galaxy X
Man könnte also meinen, Samsung und Google hätten den Grundstein für die neue Produktkategorie der Foldables gelegt. Google verkündet die Android-Unterstützung für faltbare Geräte, während Samsung noch einen drauflegt und sein faltbares Display präsentiert. Da hat sich Samsung aber mal was einfallen lassen, könnte man denken – falsch gedacht!
Das Falt-Smartphone FlexPai von Royole feierte mit seinem zusammenklappbaren Display bereits Weltpremiere!

Quelle: Royole
Zwar soll das FlexPai Verbesserungspotenzial haben aber es funktioniert. Damit hat Royole Google und vor allem Samsung auf den zweiten Platz verfrachtet. Naja, wenn zwei sich streiten, freut sich eben der Dritte.
R8: Neuer Code Shrinker für Android Studio 3.3 Beta
Mit seinem aktuellen Beta-Release hat Android Studio 3.3 den verbesserten Code Shrinker R8 veröffentlicht. Mit R8 können ungenutzter Code und andere Ressourcen entfernt und damit die Größe der APKs verringert werden.
R8 löst seinen Vorgänger Proguard ab und soll nicht nur schneller als dieser sein, sondern auch die Größe des Codes im Vergleich noch deutlicher reduzieren. Entwickler können mithilfe von R8 ungenutzten Code und ungenutzte Ressourcen entfernen.

Quelle: Android Developer Blog
R8 ist mit Android Studio 3.3 Beta verfügbar und kann in der gradle.properties-Datei eines Projekts mit android.enableR8=true
gestartet werden. Für abenteuerlustige Entwickler gibt es zudem einen Full Mode, der allerdings nicht mit Proguard kompatibel ist.
Aktuell steht der R8 als Preview in Android Studio 3.3 Beta zur Verfügung, soll aber laut Google bald als Standard-Shrinker in Android-Studio verfügbar gemacht werden.
Der Planet Android ist bunt, dreht sich schnell, entwickelt sich ständig weiter. Wir bleiben neugierig und beobachten ihn weiter – bis bald!