Rückblickend verdankt Rebecca Garcia ihrer Familie den Einstieg in die Tech- und Developer-Branche. Früh erkannte die große Schwester das schlummernde Talent und ermöglichte Rebecca am Computer-Science-Unterricht am weltberühmten MIT teilzunehmen.
Mehr Vielfalt bitte!
Inzwischen setzt sie sich als Developer Evangelist bei Squarespace dafür ein, den Diversity-Gedanken in den Köpfen und dem Bewusstsein der Menschen zu pflanzen. Denn Nachholbedarf besteht – gerade in einer Branche, die aufgrund ihrer Dynamik und der ständig steigenden Komplexität so offensichtlich von mehr Vielfalt profitieren könnte.
Dabei ist es Rebecca Garcia wichtig, dass es bei Diversity nicht nur um die Geschlechterfrage geht. Es geht um viel mehr, beispielsweise um Ideenvielfalt, um eine Kultur, die Inklusion fördert und die Integration von Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen.
It’s the economy, stupid!
Zahlreiche Studien belegen inzwischen den wirtschaftlichen Effekt von Diversity: Die Tatsache, dass es zu wenige Frauen in der Tech-Branche gibt, sorgt Jahr für Jahr dafür, dass der Tech-Industrie Umsätze durch die Lappen gehen.
Neben der Makro-Ebene kann Diversity natürlich auch auf der Mikro-, der Team-Ebene, positive Auswirkungen haben. Die Team-Dynamik profitiert von vielfältigen Team, die Performance steigt, die Zusammenarbeit wird effektiver. Auch der Ideen-Output von diversen Teams ist höher – dank einer breiteren Knowledge-Base. Alles im Endeffekt betriebswirtschaftliche Faktoren und mehr als nur „nice to have“.
Was kann man als Einzelperson tun?
Da wären zum einen die „Feinheiten“. Auf vorgetäuscht überraschte Aussagen wie „Und von dem Tool hast du wirklich noch nichts gehört?“ oder „Das ist so easy, meine Oma könnte das!“ kann jeder verzichten. Vor allem wirken solche Sprüche auf Einsteiger immer unfreundlich und einschüchternd. Schließlich macht der Ton die Musik. Stattdessen sollte man lieber versuchen an der eigenen Empathie zu feilen und versuchen den Background der Leute nachzuvollziehen. Denn am Ende ist emotionale Intelligenz immer effektiver als einfach nur ein hoher IQ.
Mentoren
Eine weiterer toller Ansatz sind Mentorships. Egal ob man einfach nur die eigenen Berufserfahrungen mit anderen teilt oder ganz konzentrierte Praxisanleitungen gibt – Mentorships sind immer und überall möglich und nicht von geografischen Faktoren abhängig. Jeder kann anderen Hilfestellungen geben und so deren Selbstvertrauen steigern.
Accountability
Auch der Aspekt der Verantwortlichkeit – der englische Begriff „accountability“ drückt es besser aus – sollte nicht unter den Tisch fallen. Wie sieht es aus im eigenen Betrieb? Was sagen die Zahlen über die tatsächliche Verteilung der Geschlechter? Und wie kann man eventuell Organisationen involvieren, die sich weltweit für Diversity in der Tech-Branche einsetzen (Women Who Code, Geekettes, Ladies Who Code)? Voraussetzung ist natürlich auch eine Kultur der Offenheit: Das Arbeitsumfeld muss einem die Sicherheit geben, Probleme anzusprechen und zu diskutieren.
Dieser moralische und praktische Support darf ruhig auch soweit gehen, dass man darauf achtet, dass Stellenbeschreibungen ausdrückliche Diversity-Starements abgeben oder auf spezielle Mutterschutz-Benefits hinweisen.
The Future is ours!
Am Ende des Tages sollte sich jeder bewusst sein, so Garcia, dass wir als Mitglieder der Tech-Branche die Freiheit, Verantwortung und die Kraft haben, genau die Zukunft zu schaffen, in der wir leben möchten. Und um Diversity zu erreichen, müssen wir sie zuerst fördern!
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