XSLT 1.0 wurde bereits 1999 vom W3C spezifiziert [1] und ist heute überwiegend im Bereich der Technischen Dokumentation gebräuchlich. In Redaktions- und Content-Management-Systemen sowie bei Dokumentationsprozessen wird diese Technologie zur Erstellung von Medienprodukten ausgehend von XML-Daten eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise E-Books im EPUB-Format [2]. Webbrowser unterstützen die Nutzung von XSLT beim Laden von XML-Dokumenten mit eingebundener Verarbeitungsanweisung <?xml-stylesheet href=“name.xsl“ type=“text/xsl“?>. Alternativ lassen sich XML- und XSLT-Dokumente mittels JavaScript nachladen und direkt transformieren, wobei die konkreten Implementierungen browserspezifisch sind. Auch auf der Serverseite wird XSLT durchaus produktiv eingesetzt, u. a. als PHP-Modul [3]. Zum Einstieg in das Thema XSLT und XPath ist noch immer das SELFHTML-Tutorial [4] zu empfehlen.
Seit 2007 steht XSLT 2.0 mit wesentlichen Erweiterungen der Programmiermöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören Techniken zur Gruppierung, umfangreiche Datentypen, Einsatz eigener Funktionen, und es sind vielfältige XPath-Funktionen hinzu gekommen. Einen kompakten Überblick hat der Autor im Rahmen eines Vortrags gegeben [5]. Browserhersteller haben jedoch bisher keine Anstrengungen unternommen, die 2.0-Möglichkeiten verfügbar zu machen. Im Gegenteil, kürzlich haben die Entwickler der Chromium-Engine Blink durchblicken lassen, vom XSLT-Support ganz abzusehen [6].
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