Ein Hotel namens Union Street Guest House, das sich im Bundestaat New York befindet und auf Hochzeitsgesellschaften spezialisiert, hat sich was ganz Feines einfallen lassen, um Online gut dazustehen. Doch das ganze Vorhaben ging ordentlich nach hinten los und plötzlich mussten sich die Hotel-Manager mit einem gewaltigen Shitstorm auseinandersetzen.
Strafe für negative Online-Bewertungen
Die Besitzer des Gästehauses wollten unzufriedene Gäste davon abbringen, mit schlechten Bewertungen auf gängigen Bewertungsportalen wie beispielsweise Yelp dem Ruf des Hotels zu schaden. So haben sie sich kurzerhand überlegt, eine Geldstrafe in Höhe von 500 Dollar für schlechte Online-Bewertungen anzudrohen, wie die New York Post berichtet. Vom Hotel-Management hieß es, Gäste sollen ihre Familien und Freunde, die bei der Hochzeitzeremonie anwesend sind und im Hotel übernachten, frühzeitig vorwarnen, dass es sich um ein altes Gebäude im „Vintage-Stil“ handelt und die Einrichtung möglicherweise nicht jeden Geschmack treffen wird. Dies sei aber kein Grund für schlechte Online-Bewertungen. Union Street Guest House würde eine Geldstrafe in Höhe von 500 Dollar pro schlechte Bewertung verlangen.
Hotel kassiert Shitstorm statt Geld
Als dann der Sturm der Reaktionen kam, haben die Hotel-Betreiber behauptet, das Ganze wäre lediglich ein Witz gewesen. Der entsprechende Eintrag ist daraufhin in Windeseile von der Website wieder verschwunden. Die Online-Reaktionen auf die Maßnahme halten aber an und Union Street Guest House kassiert gerade Bewertungen, auf die man als Hotel-Betreiber gerne verzichten würde. Auf dem Facebook-Profil des Hotels glänzt mittlerweile ein einziger einsamer Stern im Rating-Bereich. Ganze 712 Bewertungen haben dem Gasthaus die schlechteste Note vergeben.
Yelp-Bewertungen ruinieren den Ruf des Hotels
Auf Yelp sieht es auch nicht besser aus. Es dauert eine Weile, bis man die Liste negativer Kommentare durchgelesen hat. Die meisten User vergeben auch hier einen Stern und listen ihre schlechten Erfahrungen auf. Der Ruf von Union Street Guest House ist somit wohl endgültig ruiniert. Pech für die Betreiber, Glück für ahnungslose Hochzeitsgäste und eine repräsentative Fallstudie für all diejenigen, die behaupten, die Online-Communities manipulieren zu können.
Twitter-Kommentare
Natürlich reagiert auch die Twitter Community mit einer Kommentar-Lawine auf den dreisten Einfall des Hotel-Managements:
Union Street Guesthouse – bizarre. I won’t write a bad review as I won’t ever go there. http://t.co/4jUB7vbgs0
— Neil Fairbrother (@neilfairbrother) 5. August 2014
Hotel fines wedding parties for bad reviews | WGN-TV: It’s a lesson Union Street Guest House in Hudson, New Yo… http://t.co/YAcwTTPaXB
— Clark (@hotcities) 5. August 2014
How the internet responds to immoral (illegal?) practices like charging people $500 penalty for negative reviews? http://t.co/Yl7pND3CD7
— Imre Jele (@imrejele) 5. August 2014
Hotel institutes a policy to charge $500 for every negative review on any site. This what happens to their Yelp page http://t.co/tX2fBNWeu6
— Drew Herrick (@DrewHerrick) 5. August 2014
#UnionStreetGuestHouse Studity’s not against the law. But idiot owners of this place should not be running a hotel. http://t.co/4DQgkQcX5g
— Jeffrey Robinson (@WritingFactory) 5. August 2014
Aufmacherbild: Hotel Concierge: bell on the reception front desk with waiter von Shutterstock/ TessarTheTegu