Die App ist auf dem Markt, und trotz intensiver Tests gibt es Beschwerden, dass sporadisch Probleme auftreten. Dieses unangenehme Szenario dürften fast alle App-Entwickler einmal durchlebt haben. Die Rettung kommt meist über Logdateien, die der Anwender dem Entwickler aus der App heraus zusenden kann. Hierbei stehen dem Entwickler aber nur Trace-Informationen und Details der geflogenen Exceptions zur Verfügung. Viel wichtiger ist allerdings, auf den vollen Komfort von Debugging zurückgreifen zu können.
Dump-Dateien erstellen
Was bei einer veröffentlichten App unmöglich erscheint, ist mit nur wenigen Schritten möglich. Denn Windows Phone selbst bietet das Erstellen von Dump-Dateien an. Der Anwender muss dazu in den Einstellungen unter Berichte die Option Informationen speichern aktivieren (Abb. 1). Anschließend sollte die App wieder zum Absturz gebracht werden, sodass eine Dump-Datei erzeugt wird (Abb. 2). Die einzige Hürde besteht im Bereitstellen der Dump-Datei. Diese liegt auf dem Phone im Unterverzeichnis documents | Debug. Dafür gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten. Der Benutzer verbindet das Phone via USB an seinem Computer und versendet die MB-große Datei per E-Mail oder per Cloud-Drive-Anbieter. Die zweite Variante wäre die Installation der Dateien-App, über die die Bereitstellung direkt vom Phone aus möglich ist.
Liegt uns die Dump-Datei vor, wird nur die aktuelle Version unserer App benötigt, die auch beim Veröffentlichen verwendet wurde. In Visual Studio öffnet man die Dump-Datei direkt mittels File | Open | File (Abb. 3). Es erscheint ein Fenster mit einer Zusammenfassung der Mini-Dump-Datei. Im Aktionen-Bereich kann schließlich das Debuggen gestartet werden, und zwar mit den gleichen Zuständen, die beim Benutzer zum Problem geführt hatten.