Microsoft hat im Rahmen seiner Connect(); einen Schritt gewagt, der noch vor einigen Jahren unmöglich schien: Das Unternehmen ist der Linux Foundation als Platinum-Mitglied beigetreten.
Dies markiert einen weiteren Meilenstein im Bestreben Satya Nadellas, das eigene Engagement in der Open-Source-Community zu vergrößern. Doch wie kam es überhaupt dazu?
Microsoft <3 Linux
Bezeichnete Microsoft die Open-Source-Politik Anfang 2000 noch als Krebsgeschwür, änderte sich das in den letzten Jahren gewaltig: Das Engagement in der Open-Source-Community fällt mit dem Amtsantritt von CEO Satya Nadella 2014 zusammen. Dieser sorgt dafür, dass immer mehr Teile der eigenen Software quelloffen zugänglich sind: Ende 2015 wurde etwa das gesamte .NET-Framework Open Source gestellt und auch die JavaScript-Engine Chakra, ein zentraler Bestandteil des Edge-Browsers, steht Open Source zur Verfügung.
Ein weiterer wichtiger Schritt war der Kauf der Entwicklungsplattform Xamarin im Februar 2016, dessen SDKs bereits seit April Open Source zur Verfügung stehen. Weitergeführt wurde diese Strategie durch die Unterstützung des Betriebs des SQL-Servers auf Linux in einem Docker-Container sowie die Implementierung von PowerShell und der Offenlegung von Azure Service Fabric für Linux. Daneben ist Microsoft bereits einigen Linux-Foundation-Untergruppen beigetreten, wie z. B. der Node.js Foundation und der Open Container Initiative.
Ihren vorläufigen Höhepunkt haben die Open-Source-Bestrebungen seitens Microsoft nun mit dem Beitritt zur Linux Foundation erreicht. Platinum-Mitglied sind neben Microsoft nur neun weitere Unternehmen, die jeweils einen Beitrag von 500.000 Dollar jährlich leisten müssen.
Modul ADOC – Architekturdokumentation – Softwarearchitekturen festhalten und kommunizieren
mit Stefan Zörner (embarc)
Modul FLEX – Flexible Architekturen: Microservices, Self-contained Systems und Continuous Delivery
mit Eberhard Wolff oder Niko Will (INNOQ)
Willkommen, Open Source!
Darüber hinaus begrüßt Microsoft Google als Mitglied der unabhängigen .NET-Foundation und kooperiert mit Samsung, um .NET-Entwickler bei der Entwicklung von Apps für die weltweit mehr als 50 Millionen Samsung-TVs, -Wearables, -Smartphones und -IoT-Geräte zu unterstützen.
Neben dem Beitritt zur Linux Foundation und den verschiedenen Kooperationen hat Microsoft auch noch weitere Dienste für die Entwicklung von Cross-Plattform-Anwendungen für Windows, iOS und Android auf der Basis von Linux vorgestellt. Zum einen wurde eine Public Preview der Linux-Version von SQL Server veröffentlicht, die neben Windows-Umgebungen auch Linux-basierte Docker-Container unterstützen wird.
Zum anderen ist eine Preview der Azure App Services für Linux erschienen, die ebenfalls mit Unterstützung von Containertechnologie und nativem Linux-Support für Node.js und PHP-Stacks aufwartet.