Großer PHP-Expertencheck: Das war 2021 – und was kommt danach?

Was war, was ist und was kommt

Was war, was ist und was kommt

Großer PHP-Expertencheck: Das war 2021 – und was kommt danach?

Was war, was ist und was kommt


Ein weiteres turbulentes Jahr im Griff der Pandemie liegt hinter uns. Mit unseren PHP-Expert:innen haben wir uns über das Jahr 2021 unterhalten – wie hat sich die Sprache entwickelt? Was waren die großen Meilensteine? Und: Was wird uns das kommende Jahr bringen?

PHP Magazin: Corona, Homeoffice und endlich wieder Vor-Ort-Konferenzen: Was hat das Jahr 2021 für dich besonders gemacht?

Carsten Windler: Mein erster Talk auf der International PHP Conference im Juli 2021 war Corona-bedingt auch mein erster Remotevortrag. Es war schon eine eher seltsame Erfahrung, die ganze Zeit in die Kamera zu reden und kein direktes Feedback von den Anwesenden zu erhalten. Umso schöner war dann aber auch die IPC München im Oktober dieses Jahres, die sich fast schon wie eine „normale“ Konferenz anfühlte. Zudem hatte ich die besondere Freude, eine Keynote zu meinem Lieblingsthema „Green IT“ beisteuern zu können.

Susanne Moog: Ich arbeite bereits seit langen Jahren komplett remote – im Jahr 2021 sind viele meine Kollegen nun auch umgestiegen. Für mich war das ein Fortschritt, da nun viel mehr Kommunikation über digitale Kanäle läuft; der Austausch hat sich deutlich verbessert, auch „Gelegenheitskommunikation“ wie sonst in der Kaffeeküche konnten wir nun remote abhalten. Zudem habe ich an diversen Onlinekonferenzen teilgenommen, und – wenn die Infrastruktur gut gemacht war –auch dort viel Spaß auf den „Gängen“ und in der virtuellen Bar gehabt. Virtuelle Welten für Konferenzen können die echte Erfahrung zwar nicht ersetzen, waren aber meiner Meinung nach unter den gegebenen Umständen ein guter Ersatz.

Roland Golla: Als Konferenzteilnehmer sehe ich gerne einen Talk, der eine Story hat. Der mich ermutigt und über den Tellerrand schauen lässt. Das geht remote nicht, und auch für die Speaker macht das kaum Spaß – da sind Hybridkonferenzen wie die IPC einfach großartig. Auch für unbefangene Gespräche, Bier und Menschlichkeit. Dafür leben wir doch – für neue und alte Freunde in der PHP-Familie.

Mark Story: Es gab ein paar Dinge, die das Jahr 2021 für mich besonders gemacht haben. Ich konnte mir endlich die Zeit nehmen, ein paar neue Technologien kennenzulernen. So hatte ich die Möglichkeit, etwas C zu lernen, um mein erstes Circuit Board zu entwerfen. Es war auch ein gutes Jahr für meine Open-Source-Arbeit. Das CakePHP-Team konnte eine neue Version mit vielen Funktionen ausliefern. Außerdem nahm ich mir die Zeit, Inertia.js zu lernen und eine Anwendung zu bauen, die ich täglich benutze.

Jörg Moldenhauer: 2021 war das zweite Corona-Jahr. Im Sommer gab es eine angenehme Zeit, in der die Zahlen gesunken sind und man dachte, die Normalität könnte wieder einkehren. Die Konferenzen, an denen ich teilgenommen habe, wurden wie im letzten Jahr online abgehalten. Es war aber schön, dass man manche Schulungen wieder vor Ort besuchen konnte. Von der guten Zeit ist jetzt leider nicht mehr viel übrig, und es sieht so aus, als würde auch 2022 ein Corona-Jahr werden.

Vitalij Mik: Dieses Jahr durfte ich beruflich in ein neues Thema einsteigen: Shopware. Sich komplett neuen Anforderungen zu stellen, ist wirklich extrem spannend. Auch wenn ich Symfony schon kannte, musste ich bei Shopware nun doch genauer hinsehen. Es war aufregend, nach 10 Jahren Berufserfahrung immer noch Projekte zu finden, die so anspruchsvoll sind. Ich glaube, das macht den Beruf des Programmierers aus, du hast immer irgendeine neue Technologie oder ein Framework und es wird nie langweilig.

Christian Dangl: 2021 war, nüchtern betrachtet, nicht sehr viel anders als das Vorjahr. Allerdings erkennt man deutlich, dass gerade der Kontakt zu anderen im Jahr 2021 immer wichtiger wurde. Während zu Beginn der Pandemie in unserer Branche wohl eher der Gedanke im Raum stand, dass man nun zu Hause endlich in Ruhe arbeiten kann, änderte sich dies bei mir zunehmend. Gespräche mit Kollegen, bei denen man schnell mal die Zeit übersieht, sind mittlerweile eine Seltenheit, sofern man es überhaupt einmal ins Office schafft. Aber genau das sind für mich die besonderen Momente, in denen die Welt normal wirkte, Tage, an denen unser Büro (halb)voll mit Kollegen war, die man zum Teil nur mehr digital kennt.

Vor-Ort-Konferenzen konnte ich leider noch keine besuchen, freue mich aber wie ein kleines Kind darauf. Ich persönlich hatte das Glück, dass ich viele Talks und Webinare halten durfte – aber leider nur digital. Während viele Events einen riesigen qualitativen Schritt in Richtung Digitalisierung hinter sich haben (Respekt an den Shopware Community Day und das Team für die Übertragung), freut man sich dann doch wieder auf Veranstaltungen, die man auch wirklich fühlt. Doch ich denke, es gibt auch viele positive Dinge, die man mittlerweile in unserer Welt findet. Gerade im Bereich der Digitalisierung hatten viele Bereiche und Märkte den Zwang, überholte Systeme endlich abzulösen. Der Impuls ist somit endlich gegeben. Von daher würde ich sagen, ich bin froh, dass man auch die kleinen sozialen Dinge im Leben zu schätzen gelernt hat, während sich unsere Welt im Bereich der Digitalisierung nun endlich zu drehen scheint.

P.S.: Ich habe gelernt, dass auch im Homeoffice eine Fallback-Leitung für die Internetanbindung manchmal gar nicht so blöd wäre.

PM: Wie würdest du die vergangenen 12 Monate sowohl für die PHP-Sprache als auch für die Community beurteilen? Was war positiv? Was war negativ? Gab es für dich persönliche Highlights?

Windler: Es war schön zu sehen, dass die PHP-Konferenzen auch in der Pandemie nicht eingeschlafen...