die Welt des maschinellen Lernens entwickelt sich rasant. Wann hatten Sie zuletzt ein Handy in der Hand, das keinen smarten digitalen Assistenten enthielt, keine App mit intelligenten Funktionen? Auch die Anforderungen an immer mehr Softwareprojekte umfassen heute bereits derartige Aspekte: Ein Chatbot soll her, oder eine Anwendung, die selbstständig Reports erstellt oder Bilder klassifiziert. Das alles ist heute möglich, teilweise sogar schon mit Lösungen von der Stange. Werden die Anforderungen komplexer, muss aber eine eigene Implementierung her. Maschinelles Lernen entwickelt sich zur nächsten großen Welle der Disruption der Geschäftswelt.
Auch die Schlagzeilen aus der KI-Forschung tragen natürlich dazu bei, das öffentliche Bild selbstlernender Systeme zu formen: Go galt als Königsdisziplin für künstliche Intelligenzen und als ein Spiel, das der Mensch definitiv besser beherrscht als ein Computer. Google hat bereits 2016 das Gegenteil bewiesen und Lee Sedol, einen der besten Go-Spieler der Welt, mit der KI AlphaGo besiegt (https://bit.ly/2LxptMQ). Anfang 2018 erreichte eine KI von Microsoft schließlich sogar ein menschliches Leistungsniveau in einem Test zum Textverständnis (https://bit.ly/2mzQk0C). Das ist doch eine spannende Ausgangslage für eigene Gehversuche auf diesem Gebiet, oder?
Bedenken sollte man beim Einstieg in die Welt der Künstlichen Intelligenz aber auch die Fehlschläge der Branche, aus denen es zu lernen gilt. So muss an dieser Stelle auch an Tay erinnert werden, Microsofts Chatbot mit der Persönlichkeit einer jungen Frau, der auf Twitter lernte, rassistische und sexistische Antworten zu geben (https://bit.ly/2Pe1FzR). Dieser Fall ist eine Mahnung an alle, die die Zukunft selbstlernender Systeme mitgestalten wollen: Künstliche Intelligenzen sind nur so gut wie die Daten, die wir ihnen zur Verfügung stellen, und so gut wie die Algorithmen, die den Systemen zugrunde liegen. Umfassen diese Stereotypen und Vorurteile, transportiert das lernende System sie weiter. Das gilt es zu verhindern, je weiter wir uns den wirklich intelligenten Systemen annähern.
Die gibt es aber natürlich noch nicht. Geht es um das Vorstellungsvermögen, um Kreativität und viele weitere Bereiche, ist der Mensch der Maschine immer noch überlegen. Eine Artificial General Intelligence, die dem Menschen auf allen Gebieten ebenbürtig ist, ist noch lange nicht entwickelt. Und wann wir den Status einer künstlichen Superintelligenz oder einer...