Kolumne: Grünfläche

Nachhaltigkeit aus Sicht von Unternehmern

Nachhaltigkeit aus Sicht von Unternehmern

Kolumne: Grünfläche

Nachhaltigkeit aus Sicht von Unternehmern


So sehr wir die moderne Technologie schätzen – leider ist sie nicht nur ein großer Stromverbraucher, sondern produziert auch sehr viel Abfall. Die weltweiten Treibhausgasemissionen der IT steigen munter weiter und das liegt nicht nur an dem aufkommenden Trend, KI mal sinnvoll, mal krampfhaft in immer mehr Produkten zu integrieren.

Diesmal wollen wir uns den Unternehmer:innen-Hut aufsetzen, denn hier liegt ein großer Hebel, Emissionen und Elektroschrott zu reduzieren. Wie schaffen wir den Spagat, allen Anforderungen an die IT in einem Unternehmen gerecht zu werden und trotzdem möglichst umweltfreundlich vorzugehen?

Egal, ob bodenständig ...

Für das Hosting Ihrer Infrastruktur oder Softwareanwendungen gibt es üblicherweise zwei Optionen: entweder der direkte Betrieb von Servern in Rechenzentren (entweder vollständig selbst betrieben/verwaltet oder in Colocation-Rechenzentren) oder die Nutzung gemeinsam genutzter Ressourcen über das Internet, was gemeinhin als „Cloud“ bezeichnet wird.

Solange ein Unternehmen das Rechenzentrum nicht selbst betreibt, hat es keinen unmittelbaren Einfluss auf technische Aspekte wie Kühlung, Notfallstromversorgung oder den Einsatz von Fotovoltaik. Wenn Ihr Unternehmen also Platz in einem Colocation-Rechenzentrum anmieten möchte, sollten Sie, wenn möglich, ein solches wählen, das regenerative Energien nutzt und einen guten PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) aufweist. Der PUE-Wert ist umso besser, je näher er bei 1 liegt. Allerdings ist diese Kennzahl nicht unumstritten und mit Vorsicht zu genießen [1].

Ferner können Emissionen auch durch geeignete Maßnahmen weiter wirksam reduziert werden. Lasten Sie Ihre Server zunächst so weit wie möglich aus. Nutzen Sie Virtualisierung, d. h. den Betrieb mehrerer virtueller Maschinen auf einem physischen Server, um die Auslastung weiter zu erhöhen. Wenn Sie Server betreiben, die nur mit geringer CPU-Auslastung laufen, konsolidieren Sie die Arbeitslasten auf einem oder wenigen Servern und schalten Sie die übrig gebliebenen Server ganz aus. Deaktivieren Sie ungenutzte Dienste. Server sind üblicherweise nicht auf Sparsamkeit getrimmt. Sie bieten jedoch trotzdem Energieverwaltungsfunktionen an, die den Stromverbrauch in Zeiten geringer Nutzung reduzieren.

Und natürlich: Haben Sie ein Herz für gebrauchte Hardware! Auf diesen Aspekt gehen wir weiter unten noch einmal genauer ein.

... oder in Luftschlössern

Die Cloud schien bisher eine einfache Möglichkeit für Unternehmen zu sein, ihre IT-Emissionen zu senken. In der Zeit vor ChatGPT und Konsorten gaben die meisten Cloud-Anbieter kühne Versprechen ab, bis spätestens 2040 CO2-neutral zu werden, und sie unternahmen tatsächlich teilweise erhebliche Anstrengungen, um erneuerbare Energien...