User Controls – die große WinUI-3-Reihe – Teil 4

Steuerelemente selbst gemacht

Steuerelemente selbst gemacht

User Controls – die große WinUI-3-Reihe – Teil 4

Steuerelemente selbst gemacht


Ein besonderes Merkmal des Frameworks WinUI 3 sind dessen reichhaltige grafische Fähigkeiten. Neben den Basis-Controls gibt es eine Vielzahl von Steuerelementen von Dritt-anbietern. Damit lassen sich nicht nur fast alle funktionalen Anforderungen realisieren, sondern auch grafisch fantastische Oberflächen erstellen. Gibt es kein passendes Control, muss man selbst eines erstellen. Die Architektur dazu ist schnell aufgesetzt.

Das Grafikframework WinUI 3 erhält immer mehr neue Controls. Zum einem steigt die Zahl der verfügbaren Basis-Controls, die ohne zusätzliche Bibliotheken direkt verfügbar sind, zum anderen werden zusätzliche Steuerelemente durch die Community und Drittanbieter bereitgestellt. Einen guten Überblick liefern die beiden Apps WinUI 3 Gallery und Windows Community Toolkit Gallery (Abb. 1). Hier können Sie alle Controls aus dem Hause Microsoft begutachten; ihre Verwendung wird anhand von Beispielen mit XAML- und C#-Code demonstriert. Es lohnt sich, auch die Produktangebote von Drittanbietern auf neue Controls durchzusehen, beispielsweise Syncfusion, DevExpress, Telerik usw.

krypczyk_winui3_controls_1.tif_fmt1.jpgAbb. 1: Guter Überblick: die Controls in der App Windows Community Toolkit Gallery

Auf diese Weise lassen sich ansprechende User Interfaces sowohl in funktionaler Hinsicht als auch im Design erstellen. Aus Entwickler:innensicht ist die Verfügbarkeit moderner User Interface Controls in zweifacher Hinsicht ein Segen. Zum einem reduziert sich der Aufwand bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche um einen beachtlichen Faktor. Zum anderen gelangt man deutlich einfacher zu einem passenden Design. Die Wünsche und Ansprüche an die Gestaltung von grafischen Benutzeroberflächen sind heute hoch, und sofern man nicht einen Designer im Team hat, kann man im Dschungel aus Designrichtlinien, themenbasierter Gestaltung, User-centered Design usw. schnell den Überblick verlieren. Aus einem reich bestückten Baukasten zu wählen, ist in diesem Fall bereits eine große Hilfestellung.

Wird man trotz zunehmender Auswahl nicht fündig, muss man ein Steuerelement für die Benutzeroberfläche selbst erstellen. Das ist weniger kompliziert, als man denkt. Wir sehen uns im Folgenden die grundsätzliche Vorgehensweise an, wie man die Architektur für ein solches UI Control aufsetzt.

User Controls in WinUI 3

Die Bibliothek WinUI 3 lässt sich sehr einfach um eigene Controls erweitern. Diese individuellen Steuerelemente werden als User Controls bezeichnet. Dabei handelt es sich um UI-Elemente, die von Entwickler:innen individuell gestaltet und entwickelt werden, um den spezifischen Anforderungen einer Anwendung gerecht zu werden. Im Gegensatz zu standardisierten UI-Elementen wie Buttons, Textfeldern oder Dropdown-Menüs bieten User Con-trols eine höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Entwickler:innen können sie von Grund auf neu erstellen oder vorhandene Steuerelemente erweitern, um ein einzigartiges Erscheinungsbild und Verhalten zu erzeugen. Beispiele für den Einsatz von User Controls sind:

  • Diagramm- und Grafik-Controls: Wenn eine Anwendung komplexe Daten visualisieren muss, können maßgeschneiderte Diagramm- und Grafik-Controls erstellt werden, um die Anzeige und Interaktion mit den Daten...